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Kreis Höxter koordiniert Förderprogramm zur Sprach- und Familienbildung 

Für zugewanderte Kinder ist die Integration in eine fremdsprachige Umgebung eine neue und herausfordernde Situation. „Umso wichtiger ist es für sie, von ihren Eltern dabei bestärkt zu werden“, sagt Kreisdirektor Klaus Schumacher. Der Kreis Höxter bietet deshalb gemeinsam mit Kooperationspartnern verschiedene Projekte an.

Um die Sprach- und Familienbildung von Kindern mit internationaler Familiengeschichte zu fördern, koordiniert der Kreis Höxter unter anderem das Programm „Griffbereit“, das über das Landesprogramm „Integrationschancen für Kinder und Familien“ des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW finanziert wird. Dem Kommunalen Integrationszentrum stehen jährlich 33.300 Euro für die Ausweitung der aufeinander aufbauenden Konzepte „Griffbereit“, „Rucksack KiTa“ und „Rucksack Schule“ zur Verfügung. 

9 Personen stehen in einem Garten und bewerben die Förderprojekte des Kommunalen Integrationszentrums.
Im Garten des Höxteraner Vereins „Welcome“ wird das Programm „Griffbereit“ umgesetzt, das vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Höxter koordiniert wird. Über das Angebot freuen sich Kreisdirektor Klaus Schumacher (vorne) zusammen mit Lelav Edo sowie (hinten, v.l.) Marian Staubach (Welcome e.V.), Ingrid Überdiek (Elternbegleiterin Griffbereit), Filiz Elüstü (Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums), Maria Pankratz (Elternbegleiterin Griffbereit), Brigitte Rücker (Welcome e.V.), Eva Lisa Mlody (Kommunales Integrationszentrum) und Nahlah Haji (teilnehmende Mutter an Griffbereit-Spielgruppe). Foto: Kreis Höxter

Die Kinder können gemeinsam mit ihren Familien an Gruppenstunden teilnehmen, die von qualifizierten Elternbegleiterinnen und Elternbegleitern geleitet werden. Dort lernen sie unter anderem die Mehrsprachigkeit ihres Kindes zu fördern, sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander da zu sein. Koordiniert werden die Konzepte durch das Kommunale Integrationszentrum. Die Fördersumme dient der Honorierung und Qualifizierung der Elternbegleitungen sowie der Einrichtung neuer Gruppen. „Wir geben Familien damit die Möglichkeit, ihre Integration in die Gesellschaft gemeinsam als Team zu bewältigen“, sagt Filiz Elüstü, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums. 

Die Spielgruppe „Griffbereit“ wird im Verein Welcome bereits seit 2019 durchgeführt, konnte aber aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr in Präsenz stattfinden. Um das Angebot für die teilnehmen Familien weiter aufrecht zu erhalten, wurden sie in angepasster Form mit Material in ihrer Sprache für Zuhause versorgt. „Den Elternbegleiterinnen ist es so gelungen, den Kontakt zu den zugewanderten Familien zu erhalten und gelten jetzt immer noch als wichtige Ansprechpartnerinnen“, so Filiz Elüstü. 

„Griffbereit“ – 1 bis 3 Jahre
Das Programm „Griffbereit“ richtet sich an Eltern, Erziehungsberechtigte oder Großeltern mit Kindern im Alter von eins bis drei Jahren. Das Konzept fördert die frühkindliche Entwicklung durch kleinkindgerechte Aktivitäten und schafft eine wichtige Grundlage zum Erwerb von Sprachkompetenz. Durch gemeinsames spielen, singen und malen wird die Kommunikation gefördert. Neben Deutsch wird in den Gruppenstunden auch immer in der Familiensprache gesprochen. 

„Rucksack KiTa“ – 4 bis 6 Jahre
„Rucksack KiTa“ ist ein Elternbildungsprogramm und richtet sich an Familien und ihre Kinder mit internationaler Geschichte im Alter von vier bis sechs Jahren. Sie bekommen Anregungen anhand von Übungsblättern und Arbeitsbögen für täglich wechselnde Aktivitäten. In dem handlungsorientiert angelegten Programm wird sprachliches Lernen mit Inhalten aus der Lebenswelt der Kinder und ihrer Familien verknüpft. In einem zweistündigen Gruppentreffen werden sie durch die Elternbegleitungen in das Arbeitsmaterial eingewiesen. Dabei werden die Kinder von ihren Eltern in der Familiensprache und von den Fachkräften in der deutschen Sprache gefördert. 

„Rucksack Schule“ – Jahrgangsstufe 1 bis 4 
Das Programm „Rucksack Schule“ richtet sich an Grundschulkinder mit internationaler Geschichte der Jahrgangsstufen eins bis vier sowie an deren Familienmitglieder, welche die Sprachentwicklung ihres Kindes begleiten möchten. Für die Durchführung steht zahlreiches pädagogisches Material mit Bezug auf alltägliche Themen zur Verfügung. Mit den Eltern werden Themen besprochen, die für die Schule - aber auch für den Alltag -, wichtig sind. Zudem werden sie dafür sensibilisiert, den Lebens- und Bildungsweg ihrer Kinder durch die gesamte Grundschulzeit hindurch zu begleiten. Das Programm wird durch eine qualifizierte muttersprachliche Elternbegleitung ein- bis zweimal wöchentlich durchgeführt.