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Dorferneuerungsprogramm 2021 des Landes Nordrhein-Westfalen: 2,472 Millionen Euro Fördermittel fließen in den Kreis Höxter

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat das „Dorferneuerungsprogramm 2021“ veröffentlicht: In diesem Jahr werden in der Dorferneuerung 344 Projekte in 145 Gemeinden mit rund 28,5 Millionen Euro unterstützt. Knapp 2,5 Millionen Euro davon fließen in den Kreis Höxter. "Wir sind sehr froh, dass die eingereichten Bewerbungen aus unseren Städten erfolgreich waren und nun mit Hilfe dieser stolzen Fördersumme wichtige Projekte umgesetzt werden können", bringt Landrat Michael Stickeln seine Freude zum Ausdruck.

Angeführt vom Kreis Höxter sind hier die zwölf Kreise zu sehen, die mehr als eine Million Euro Fördermittel vom Land erhalten. Alle Grafiken: MHKBG NRW

Die Bewerbungen von den Kommunen aber auch von Privatinitiativen waren so überzeugend, dass der Kreis Höxter mit den zugesprochenen Fördermitteln in Höhe von 2,472 Millionen Euro an erster Stelle liegt in ganz Nordrhein-Westfalen vor den Kreisen Euskirchen und Soest. Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, weist in der Veröffentlichung des Dorferneuerungsprogramms für das Jahr 2021 darauf hin, dass die ländlichen Räume in NRW mit ihren zahlreichen Dörfern und dörflich geprägten Kommunen Heimat, Lebens- und Wirtschaftsräume für nahezu die Hälfte der Einwohner des Landes sind.

„Menschen machen Dorf: Ob Dorfladen, Dorfgemeinschaftshaus, ein Mehr an Barrierefreiheit oder die dorfgemäße Gestaltung von Plätzen. 28,5 Millionen Euro Finanzmittel unterstützen Gemeinden und zahlreiche private Initiativen bei der tatkräftigen Umsetzung ihrer Ideen", so Scharrenbach. Gerade die herausfordernden Monate der COVID-19-Pandemie zeigten, wie wichtig der öffentliche Raum und generationenübergreifende Orte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und damit auch des gelebten Zusammenhalts seien. „In diesen Zeiten ist die ‚Dorferneuerung‘ des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes verlässlicher Partner an der Seite unserer Bürgerinnen und Bürger, Handwerks- und Wirtschaftsbetriebe sowie der Kommunen. Mit der ‚Dorferneuerung 2021‘ legen wir den Grundstein für den weiteren gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Entwicklungsperspektiven für unsere kleinen Städte und Gemeinden“, so Ministerin Scharrenbach.

Auf insgesamt 344 Maßnahmen verteilen sich die für die Fördermaßnahme Dorferneuerung landesweit eingesetzten Fördermittel von rund 28,5 Millionen Euro.

Kontinuierlich hoch bleibt die Anzahl der Anträge auf Förderung von dorfgemäßen Gemeinschaftseinrichtungen als auch für dorfgemäße Platzgestaltungen. Im Vergleich zum Programmjahr 2020 ist die Anzahl der Anträge auf Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Nah- und Grundversorgung, wenn auch auf niedrigem Niveau, deutlich gestiegen. Allein diese Kontinuität macht die Wichtigkeit einer eigenständigen dörflichen Infrastruktur deutlich.

Dorfgemäße Platzgestaltung
Plätze zum Spielen, Wasser zum Matschen, Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsorte für Ältere, Schaffung von Begegnungsorten: Rund 10 Millionen Euro werden in 2021 für die dorfgemäße Gestaltung von Plätzen und Aufenthaltsbereichen zur Verfügung gestellt werden. Der weitaus überwiegende Anteil der Fördermittel (rund 9,5 Millionen Euro) ist dabei von Kommunen beantragt worden. Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich die Antragszahl als auch die zur Verfügung gestellten Mittel mit insgesamt 2,4 Millionen Euro deutlich erhöht.

Dorfgemeinschaftseinrichtungen
Gerade durch die COVID-19-Pandemie wird nochmals deutlich, wie wichtig der gesellschaftliche Zusammenhalt ist. Dorfgemeinschaftseinrichtungen werden gerade in der Zeit nach der Corona-Pandemie und dem Ende des „Social-Distancing“ nochmal an Bedeutung gewinnen: Mit rund 9 Millionen Euro (Vorjahr: rund 8,75 Millionen Euro) ist die Summe zur Unterstützung für den Aufbau, den Ausbau und/oder die Erhaltung von Dorfgemeinschaftseinrichtungen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Auch dieses Jahr sind wieder zahlreiche Maßnahmen auf den barrierefreien bzw. generationengerechten Bau bzw. Umbau von Dorfgemeinschaftseinrichtungen und zum Beispiel Multifunktionshäuser ausgerichtet. Von den rund 9 Millionen Euro Fördermittel für Dorfgemeinschaftseinrichtungen werden rund 3,5 Millionen Euro an private Fördermittelempfänger wie beispielsweise Schützenvereine oder dörfliche Gemeinschaftsvereine gehen. Mit rund 5,5 Millionen Euro werden kommunale Antragsteller gefördert.

Erhalt von dörflicher Bausubstanz / Ortsbildprägende Maßnahmen
Auch das schönste Dorf, der schönste Ortsteil und das Gesamtbild lebt vom Engagement aller – was schön ist, soll schön bleiben oder noch schöner werden: Mit rund 4,2 Millionen Euro (Vorjahr: 3,8 Millionen Euro) werden ortsbildprägende Maßnahmen von Kommunen und Privaten zur Erhaltung und/oder (Wieder-)Herstellung des ortsbildtypischen Erscheinungsbildes gefördert. Über das Programm „Dorferneuerung“ gelingt es, insbesondere private Initiativen zu unterstützen und den Projekten zur Umsetzung zu verhelfen: Rund 3,8 Millionen Euro werden gegenüber privaten Antragstellerinnen und Antragstellern bewilligt werden können. Mit diesen Fördermitteln können Investitionen von insgesamt rund 11,3 Millionen Euro in die ortsbildprägende Bausubstanz getätigt werden. Oder anders ausgedrückt: Mit 3,8 Millionen Euro Fördermitteln werden zusätzliche private Investitionen von rund 7,5 Millionen Euro freigesetzt.

Maßnahmen an Straßen, Wegen, Plätzen
Die Landesregierung fördert 2021 mit 2,1 Millionen Euro 15 Maßnahmen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich die Anzahl reduziert.

Freizeiteinrichtungen
Zur Lebensqualität gehört auch die Naherholung. Freizeit- und Naherholungseinrichtungen werden dieses Jahr mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Insgesamt werden 14 Maßnahmen mit dem Ziel unterstützt, Naherholungsangebote zu schaffen, zu verbessern oder auszubauen.

Nah-/Grundversorgung
Viele Dörfer stehen vor der Aufgabe, die Nah-/Grundversorgung insbesondere für immobile Menschen zu sichern. Das Förderangebot des Landes Nordrhein-Westfalen und des Bundes unterstützt lokale Initiativen dabei, die Nah-/Grundversorgung zu sichern, zu schaffen, zu verbessern oder auszudehnen. Mit der Veröffentlichung des Dorferneuerungsprogrammes 2021 werden 6 Maßnahmen (2020: 1) mit insgesamt 919.000 Euro unterstützt. Damit liegt die Anzahl weiterhin auf niedrigem Niveau, zeigt hingegen dennoch, dass es einen Bedarf gibt. Solche oftmals ehrenamtlich getragenen Initiativen benötigen in der Regel einen längeren organisatorischen Vorlauf.

Abriss von Bausubstanz
Mit dem Abriss leerstehender oder verfallender Bausubstanz wird Platz geschaffen für eine zeitgemäße Dorfentwicklung: Das kann die Schaffung von Wohnraum sein, die Anlage einer Streuobstwiese oder eines Platzes für Dorffeste und vieles mehr. Erstmals hatte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 auch den Abriss von leerstehender Bausubstanz in Orten von bis zu 10.000 Einwohnern und damit die Beseitigung städtebaulicher Missstände förderfähig gemacht. Mit der Veröffentlichung des Dorferneuerungsprogrammes 2021 werden 17 Abrissmaßnahmen (2020: 14) in 13 Städten und Gemeinden gefördert. Damit liegt die Anzahl der Abrissmaßnahmen mit einer leichten Steigerung etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.


Hier im Überblick die geförderten Maßnahmen im Kreis Höxter